Rückblick 2022 und 2023, Ausblick

Liebe Mitglieder, liebe Freundinnen und Freunde des Förderkreises des Deutschen Zollmuseums e.V.!

Ein weiteres Jahr ist vergangen, in dem das Weltgeschehen großen Einfluss auf unser Leben hatte. Nach den Jahren, die von der Pandemie geprägt waren und die viele von uns privat wie beruflich stark beeinträchtigten, gibt es nach dem Abebben von Corona seit dem letzten Jahr einen neuen Grund zur Sorge in unserem Alltag: Der Ukraine-Krieg zieht sich inzwischen schon über ein Jahr hin, und es sieht nicht nach einem baldigen Ende aus. Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen haben sich auch auf viele Bereiche des Zolls ausgewirkt. Nicht nur der Energiekrise muss die Zollverwaltung mit geeigneten Maßnahmen begegnen, sondern auch die zollrechtlichen Herausforderungen mit Blick auf die Zeit nach dem Brexit, Corona oder der starken Aufwärtsentwicklung des sogenannten E-Commerce bewältigen. Dies fordert unseren Beschäftigten viel ab.

Umso erfreuter zeigte sich der Vorsitzende des Förderkreises, Herr Erb, über den Besuch der Teilnehmenden an der ersten Mitgliederversammlung des Förderkreises nach der Corona-Krise in Präsenz . 

Das Treffen in den Räumlichkeiten des Museums am 16. Mai 2022 wurde unter anderem genutzt, um die Neuinstallation des sogenannten Lichttisches mit dem Thema “Der Deutsche Zollverein”  vorzuführen, dessen Erstellung der Förderkreis in beträchtlichem Umfang finanziell gefördert hatte. Herr Jürgen Hegemann vom Zollmuseum erläuterte sehr lebendig die Entstehungsgeschichte des Objekts. Bei den Anwesenden stieß die Vorstellung auf große Zustimmung.

Neben dem Projekt Lichttisch hat sich das Zollmuseum mit der Weiterentwicklung und Erstellung der sogenannten “Wanderausstellung “Echt-Falsch” befasst.

Die neue Wanderausstellung des Deutschen Zollmuseums

Echt falsch! Der Zoll- Im Einsatz gegen Marken- und Produktpiraterie

 Gemeinsam mit der Zentralstelle Gewerblicher Rechtschutz (ZGR) hat das Deutsche Zollmuseum die neue Wanderausstellung „Echt falsch“ entwickelt. Die grafische Gestaltung wurde durch das Team des Bildungs- und Wissenschaftszentrum des Zolls in Münster übernommen. Der Druck der Ausstellungstafeln wurde mit Unterstützung des Förderkreises Deutsches Zollmuseum möglich. Die Beschaffung des Messebausystems und der Bau der Ausstellung hat das Team des DZM erledigt.

Auf 18 Ausstellungswänden wird den Betrachtenden vor Augen geführt, dass der bewusste oder auch unbewusste Erwerb von Plagiaten oder Produktfälschungen gefährlich werden kann für die Gesundheit. Fehlende Garantieansprüche erzeugen zudem Unmut und finanzielle Verluste.

Die Ausstellung zeigt, dass heute Produkte aus in allen Bereichen des täglichen Lebens nachgemacht oder gefälscht werden. Wie weit die Fälschungen bereits in den Alltag vorgedrungen sind, zeigt besonders eindrucksvoll der Bereich „Wohnung“. Alle hier gezeigten Waren in Küche, Bad oder Werkstatt sind Fälschungen oder Plagiate.

Auf einer Ausstellungstafel wird zudem noch Nachwuchswerbung für den Zoll gemacht.

Die Ausstellung ist so konzipiert, dass sie ohne Aufsicht autark stehen kann. Lediglich ein Stromanschluss ist nötig. Sie genügt den brandschutztechnischen Anforderungen und kann somit auch an Flughäfen oder Einkaufszentren gezeigt werden.

Die Ausstellung tritt die Nachfolge der ersten „Echt falsch“ Ausstellung des DZM an, die von 2004- 2006 im DZM gezeigt wurde und danach äußerst erfolgreich an 30 Standorten in der gesamten Republik präsentiert wurde.

Zu sehen ist die Ausstellung im

Deutschen Patent-und Markenamt vom 20.07.-09.08.2023; auf der

Messe Offerta Karlsruhe vom 27.10.-05.11 2023 und auf der

Touristik & Caravaning Leipzig vom 22.11.-26.11.2023.

 

Neubau einer Interaktion zum Thema “Der Deutsche Zollverein” fertig gestellt

 

Der Themenbereich „Zollverein“ des Zollmuseums war seit 2007 in der historischen Abteilung  durch eine „interaktive“ Landkarte dargestellt, auf der die Besucher die Vereinheitlichung der vielen unterschiedlichen deutschen Währungen hin zum „Reichstaler“ auf  Basis des 1857 eingeführten „Zollvereinstalers“ nachvollziehen konnten.

vorige Interaktion
so sah die vorige Interaktion aus

Aufgrund von technischen und baulichen Mängeln sowie wegen der Notwendigkeit, auch neue Erkenntnisse aus der Wissenschaft zum Hintergrund des Deutschen Zollvereins  zu präsentieren, entstand der Plan, die vorhandene Interaktion durch eine ganz neu konzeptionierte Interaktion zu ersetzen.

Der Förderkreis hat die Idee von Beginn an sehr interessiert begleitet und sich für eine  großzügige finanzielle Unterstützung dieser für das Museum sehr wertvollen Interaktion entschieden.

Ein solches Vorhaben erfordert eine sehr intensive Planung durch die Museumsangehörigen und die übrigen Beteiligten, und die Umsetzung begegnete vielen logistischen und verwaltungsaufwändigen Hindernissen. Nicht zuletzt verzögerte sich die Fertigstellung auch durch die Corona-Krise.

Eine besondere Herausforderung habe das Zusammenbringen der verschiedenen Fachkompetenzen des Umsetzungsteams dargestellt- die grafische Konzeption, die bauliche Umsetzung, die historischen Inhalte, Erfahrungen der Museumsangehörigen mit “ihrer” Besucherschar – die Diskussionen seien sehr lebhaft, aber überaus konstruktiv gewesen. 

v.l.n.r.:
Timo Mugele, Sebastian Rau von framegrabber-Medien, Christian Vogt, Historiker, Jürgen Hegemann, Zollmuseum, Arne Petersen, gwf-Ausstellungen

Am 11.März 2022 konnte sich der Vorstandsvorsitzende des Förderkreises Herr Erb, in Begleitung der Schriftführerin Frau Bolenz, die neue Version der Interaktion anschauen und sich von den “Machern” erklären lassen. Wir finden, die Interaktion ist sehr gelungen-  Die Geschichte des Zollvereins können sich Besuchende, ob jung oder alt,  nun  “spielend” erschließen- und das ist überhaupt nicht langweilig!

v.ln.r.:
Herr Hegemann, Zollmuseum, Frau Bolenz, Förderkreis, Herr Erb, Vorsitzender des Förderkreises, Frau Bröckmöller, Leitung Zollmuseum,

Nachfolgend eine Textpassage zum geschichtlichen Hintergrund und der neuen Interaktion, die uns das Zollmuseum freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat:

Die Innovation des Deutschen Zollvereins vor knapp 200 Jahren hat heute noch Auswirkungen auf viele Bereiche unseres Lebens. Die Errungenschaften von damals werden auf europäischer Ebene weiter vollzogen. Somit diente der Deutsche Zollverein als Wegbegründer und Vorbild der EU und von einheitlicher Währung, genormten Längenmaßen und Gewichten, dem Wegfall von Zollgrenzen und einem einheitlichen Steuersystem profitieren wir weiterhin.

Ziel der Interaktion ist es, dem Besucher zu vermitteln, dass im 19. Jahrhundert in Deutschland eine Union geschaffen wurde, die sich zum Ziel gesetzt hatte, die Handelshemmnisse abzuschaffen und damit Frieden, Wohlstand und Fortschritt zu fördern.

Die von der Decke abgehängte Projektionsfläche mit dem Titel „Als die Schranken fielen. Der Deutscher Zollverein.“ ist für den Besucher weithin sichtbar. Hier läuft der Film “Staatenpuzzle”, der das Zusammenwachsen der deutschen Länder im Deutschen Zollverein zeigt.

Die Oberfläche des Ausstellungsmöbels ist als Spielbrett gestaltet und lädt dazu ein, sich die Thematik mit Spaß zu erschließen. Der Spielverlauf orientiert sich an den 40 wichtigsten Ereignissen. Das Setzen der Spielfiguren auf die Ereignisfelder startet unterschiedliche Interaktionen, die unterhaltsame Inhalte zu dem jeweiligen historischen Ereignis auf den Punkt bringen. Auf einem zweiten Monitor erscheinen Anweisungen zum Spielverlauf. Werden die Schaltfläche der weiteren ICONS gestartet, erscheinen auf dem Monitor am Spieltischende Informationen zum Staatenpuzzle, zu historischen Persönlichkeiten rund um den Zollverein und Beispiele zu Umrechnungen von Währungen und Tauschgeschäften zur damaligen Zeit.

Wer nicht so tief in die Thematik einsteigen möchte, nutzt den umlaufenden Zeitstrahl des Ausstellungsmöbels, auf dem wichtigsten Ereignisse zur Gründung des Zollvereins grafisch dargestellt sind. In elf kleinen und großen Vitrinen werden zusätzlich Exponate ausgestellt und ein Touchscreen-Monitor gibt auf verschiedenen Textebenen Informationen zu Lebensläufen der Protagonisten, Erklärungen von Fremdwörtern und vieles mehr.